Archiv für den Monat November 2013

Renate Ahrens: Seit jenem Moment – Rezension des Romans

Bevor die 1955 geborene Autorin Renate Ahrens als freie Autorin arbeitete, war sie einige Jahre lang als Lehrerin tätig. Heute schreibt sie sehr erfolgreich deutsch-englische Kinderbücher, Romane und Theaterstücke. Im Oktober 2013 veröffentlichte sie im Knaur Verlag ihren neuen Roman mit dem Titel „Seit jenem Moment“, in dem eine Familientragödie das Leben der Familienmitglieder nachhaltig verändert.
Eine Vater-Tochter-Beziehung
Paula lebt in einer geordneten Welt, die für sie aus ihrer Malerei besteht. Wenn sie in ihrem Hamburger Atelier malen kann, ist sie mit sich und der Welt zufrieden. Als ihr Vater versucht, Selbstmord zu begehen, verändert sich Paulas komplettes Leben. Sie hinterfragt, warum ihr Vater diese Verzweiflungstat beging. Als sich Paula immer mehr mit der Vergangenheit beschäftigt, kommt sie einem tragischen Ereignis auf die Spur, das über viele Jahre hinweg in der Familie totgeschwiegen wurde. Paula schafft es ganz allmählich, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen und kommt damit auch ihrem Vater wieder nahe.
Fazit
Wie bereits in ihren anderen Romanen „Fremde Schwestern“ und „Ferne Tochter“ handelt dieses Buch von Personen auf der Suche nach sich selbst und der eigenen Identität. Das Thema berührt den Leser zutiefst. Dazu tragen nicht unwesentlich der emotionsgeladene Schreibstil und die authentischen Protagonisten bei, mit denen man sich gut identifizieren kann. „Seit jenem Moment“ ist ein Roman, der den Leser in seinen Bann zieht und begeistert.

„Seit jenem Moment“ von Renate Ahrens, erschienen im Oktober 2013 im Knaur Verlag, Taschenbuch, 336 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 978-3-426-51380-4
Die Autorin bedankt sich beim Knaur Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Bildnachweis: copyright Knaur Verlag
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Dirk und Anne Schiff: Romy hautnah! – Rezension der Biografie

Romy Schneider wäre am 23. September 2013 75 Jahre alt geworden. Kurz vorher veröffentlichten Dirk und Anne Schiff im August 2013 ihre Biografie über die beliebte Schauspielerin. Erschienen ist das gebundene Buch im Eule Verlag.
Erinnerungen von Zeitzeugen und Verehrern
Romy Schneider beschäftigt die Menschen auch heute noch, obwohl über 30 Jahre seit ihrem tragischen Tod vergangen sind. Die meisten Menschen kennen nur die tragische Seite ihres Lebens, dabei war Romy Schneider auch ein sehr fröhlicher und positiver Mensch. Dirk und Anne Schiff haben sich für diese Biografie auf die Spuren Romy Schneiders begeben und viele Zeitzeugen nach ihren Begegnungen mit Romy und ihren Erinnerungen daran befragt. So kommen hier neben vielen Prominenten wie zum Beispiel dem Produzenten Arthur (Atze) Brauner, dem Schauspieler Roger Fritz und der Promi-Wirtin Toni Netzle auch Romys ehemalige Klassenkameraden aus dem Kloster Goldenstein zu Wort. Viele hochwertige Fotografien der Fotografen Roger Fritz und Helga Kneidle runden die Biografie gekonnt ab.
Fazit
Mit ihrer interessanten Biografie „Romy hautnah!“ schaffen es die beiden Autoren Dirk und Anne Schiff viele Mythen und Gerüchte über Romy Schneider auszuräumen und richtig zu stellen. Da die Autoren mit Menschen sprachen, die die verstorbene Schauspielerin sehr gut kannten, entstand ein Bild Romy Schneiders, das eine glückliche Frau zeigt. Jeder Fan dieser großen Schauspielerin sollte dieses Buch in seinem Bücherschrank haben. Und derjenige, der bisher noch kein Fan war, wird es nach der Lektüre dieses großartigen Bildbandes bestimmt sein.

„Romy hautnah!“ von Dirk und Anne Schiff, erschienen im August 2013 im Eule Verlag, gebunden, 212 Seiten, 29,90 Euro, ISBN 978-3-000-42644-5
Die Autorin bedankt sich beim Eule Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Bildnachweis: copyright Eule Verlag
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Helmut Ortner: Das Buch vom Töten – Rezension des Sachbuchs

Der Journalist Helmut Ortner beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen „Gefängnisse“ und „Todesstrafe“. Am 10. Oktober 2013 fand der 11. Welttag gegen die Todesstrafe statt. Rechtzeitig zu diesem wichtigen Termin erschien am 7. Oktober 2013 im zu Klampen Verlag Helmut Ortners neues Sachbuch „Das Buch vom Töten“.
Plädoyer gegen die Todesstrafe
In über 50 Staaten weltweit wird auch heute noch die Todesstrafe vollstreckt. Die Methoden dabei reichen von der Giftspritze über Erschießen bis hin zum Köpfen. Dabei ist klar, dass diese Strafe sehr wenig zum Rechtsfrieden beiträgt. Es existiert keine Todesstrafe, die human ist. Ganz im Gegenteil – sie ist unmenschlich und grausam. Viele Menschen, die andere Menschen hinrichteten, leiden unter großen psychischen Problemen, da ihre Arbeit mental nur sehr schwer zu verarbeiten ist. Die meisten Hinrichtungen in den letzten Jahren führte der Iran durch. In den USA haben mttlerweile einige Bundesstaaten diese Art der Bestrafung abgeschafft. Merkwürdigerweise gibt es sogar in der hessischen Verfassung einen Passus, in dem die Todesstrafe legitimiert wird. Niemand wagte bisher, eine Verfassungsänderung durchzusetzen. Zum Glück steht das Bundesrecht über dem Landesrecht und dort ist die Todesstrafe ausgeschlossen.
Fazit
Helmut Ortner gibt dem Leser in seinem informativen Werk „Das Buch vom Töten“ einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Todesstrafe. Er geht sehr sachlich auf die verschiedenen Hinrichtungsmethoden ein und erklärt, warum diese Art der Bestrafung unsinnig und unmenschlich ist. Ein großartiges Plädoyer gegen eine grausame Bestrafungsart. Über dieses Buch denkt man noch lange nach.

„Das Buch vom Töten“ von Helmut Ortner, erschienen im Oktober 2013 im zu Klampen Verlag, gebunden, 192 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 978-3-866-74227-7
Die Autorin bedankt sich beim zu Klampen Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Bildnachweis: copyright zu Klampen Verlag
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Florence Williams: Der Busen. Meisterwerk der Evolution – Rezension

Die Beiträge und Veröffentlichungen der Wirtschaftsjournalistin Florence Williams erscheinen regelmäßig in der New York Times, dem New York Times Magazine und dem Guardian. Im Mai 2013 veröffentlichte sie im Diederichs Verlag ihr umfangreiches Sachbuch „Der Busen. Meisterwerk der Evolution“. Die Übersetzung aus dem Englischen stammt von Anne Emmert.
Revolutionäres Wunderwerk der Natur
Die Menschheit ist geprägt durch die Sprache, den aufrechten Gang, die fehlende Körperbehaarung und den Busen. Heute erfüllt er seine eigentliche Aufgabe, das Stillen, nur eine sehr kurze Zeit. In der restlichen Zeit wird er in enge Dessous gepresst, zur Schau gestellt, mit Silikon vergrößert und zum Fetisch gemacht. Eigentlich soll er einfach nur toll aussehen, aber das wird diesem Körperteil in keinster Weise gerecht. In Wahrheit ist der Busen ein kleines Ökosystem, dessen Funktionen im Laufe der Evolution entwickelt wurden. Heute ist der Busen vor allem ein Wirtschaftsfaktor.
Fazit
Florence Williams hat sich ausgiebig mit dem Thema Busen beschäftigt. Das fiel ihr natürlich relativ leicht, da sie selbst zur weiblichen Spezies gehört. Neben biologischen und medizinischen Aspekten schreibt die Journalistin auch über Sex und Erotik. Sie beschreibt die Entwicklung des Busen von der Pubertät an bis zur Menopause und vergisst dabei auch die Evolution nicht. Ein umfassendes Buch, das mit humorvollem Schreibstil pralles Wissen vermittelt.

„Der Busen“ von Florence Williams, erschienen im Mai 2013 im Diederichs Verlag, gebunden, 352 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3-4243-5083-8
Die Autorin bedankt sich beim Diederichs Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Bildnachweis: copyright Diederichs Verlag
Der Busen von Florence Williams

Armin Strohmeyr: First Ladys: Die Frauen der deutschen Bundespräsidenten. 11 Porträts – Rezension

Der 1966 geborene Germanist und Autor Armin Strohmeyer schrieb bereits etliche Biografien über bekannte Persönlichkeiten. Im September veröffentlichte er im Styria Premium Verlag sein neues Sachbuch mit dem Titel „First Ladys: Die Frauen der deutschen Bundespräsidenten“, in dem er die 11 First Ladys vorstellt, die die Bundesrepublik Deutschland bis heute kennengelernt hat.
Frauen ohne Amt mit Macht
Jeder kennt die mächtigste Politikerin in Europa, Angela Merkel, aber kaum jemand weiß etwas über die Frau an der Seite des Bundespräsidenten. Ihr steht der Titel „First Lady“ zu, obwohl sie kein offizielles Amt bekleidet und auch kein offizielles Gehalt erhält. Das Amt der „First Lady“ ist im Grundgesetz nicht geregelt, es hat sich im Laufe der Jahrzehnte erst entwickelt. Dennoch sollte man den gesellschaftlichen Einfluss dieser Frau niemals unterschätzen. Armin Strohmeyr beschreibt und charakterisiert die Frauen an der Seite der 11 Bundespräsidenten und stellt ihre sehr unterschiedlichen Charaktere und Persönlichkeiten vor. Jede von ihnen füllte die Rolle der „First Lady“ auf ihre ganz eigene Weise aus. Der Autor beschäftigte sich mit ihrem Leben und welchen Einfluss die Damen auf den jeweiligen Bundespräsidenten hatten.
Fazit
Durch Armin Strohmeyrs Buch „First Ladys: Die Frauen der deutschen Bundespräsidenten“ kann der Leser einmal hinter die Kulissen des inoffiziellen Amtes einer First Lady blicken. Sehr unterhaltsam beschreibt der Autor die Lebenswege der Frauen und wie sie mit ihrer wichtigen Position umgingen. Diese Frauen haben die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland auf ihre eigene Art geprägt – es ist an der Zeit, dass man sich mit ihnen einmal ausgiebig beschäftigt. Ein sehr lesenswertes Buch!

„First Ladys: Die Frauen der deutschen Bundespräsidenten. 11 Porträts“ von Armin Strohmeyr, erschienen im September 2013 im Styria Premium Verlag, gebunden, 272 Seiten, 24,99 Euro, ISBN 978-3-222-13394-5
Die Autorin bedankt sich beim Styria Premium Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Bildnachweis: copyright Styria Premium Verlag
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Christiane F. – Mein zweites Leben: Rezension der Biografie

Vor 35 Jahren ging die Geschichte der damals 14jährigen Christiane F. um die Welt. Jetzt erzählt die heute 51jährige, wie ihr bisheriges Leben nach dem Welterfolg „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ weiterging. Gemeinsam mit der Journalistin Sonja Vukovic schrieb sie ihr Buch „Christiane F.-Mein zweites Leben“, das am 10. Oktober 2013 im Deutscher Levante Verlag veröffentlicht wurde.
Das Leben mit der Sucht
Nach dem Welterfolg „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ führte Christiane Felscherinow ein exzessives Leben mit massivem Drogenkonsum, Treffen mit prominenten Rockstars und einem Überlebenskampf im Frauengefängnis. Sie lebte in Griechenland und im Berliner Untergrund. Im Jahr 1996 bekam Felscherinow ihren Sohn, den sie als das Beste in ihrem Leben bezeichnet. Auch heute noch nimmt sie an einem Methadon-Programm teil und kämpft immer noch gegen das Rauschgift. Die Autorin zahlte einen hohen Preis für ihr Leben mit den Drogen: seit 1989 leidet sie an einer Leberentzündung und oft hat sie große psychische Probleme.
Fazit
Für jeden, der vor 35 Jahren das Schicksal der Christiane F. mitverfolgte, ist diese Biografie interessant, denn wer möchte nicht wissen, wie es seit damals im Leben von Christiane F. weiterging? Heute ist sie erwachsen und weiß genau, welche schweren Fehler sie einst machte. Ihre Biografie ist ein berührendes Zeugnis davon, was Drogen mit einem Menschen anrichten können. Absolute Leseempfehlung!

„Christiane F.- Mein zweites Leben“ von Christiane Felscherinow und Sonja Vukovic, erschienen am 18. Oktober 2013 im Deutscher Levante Verlag, 333 Seiten, 17,90 Euro, ISBN 978-3-9437-3712-7
Die Autorin bedankt sich beim Deutscher Levante Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Bildnachweis: copyright Deutscher Levante Verlag
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Christina Stein: Stumme Angst – Rezension des Jugend-Thrillers

Die 1978 geborene Autorin Christina Stein wurde vor allem durch ihre Kurzgeschichten bekannt. Im September 2013 erschien im CBT Verlag ihr erster Jugend-Thriller mit dem Titel „Stumme Angst“. Empfohlen wird das Buch für Leser ab 14 Jahren.
Vom Freund zum Feind
Vor einigen Tagen stieg Anna zu ihrem Ex-Freund Nathan ins Auto. Das war ziemlich dumm von ihr, zumal er sie vorher jahrelang verfolgt hatte. Jetzt sitzt sie allein in einem Zimmer als Gefangene ihres Ex und weiß nicht, was er mit ihr vorhat. Unterdessen macht sich Annas Freund Liam große Sorgen um seine verschwundene Freundin. Bei der Polizei nimmt man ihn nicht ernst und auch Annas beste Freundin Marie ist keine große Hilfe. Als Liam Annas Unterlagen nach Hinweisen auf ihren Verbleib durchsucht, findet er acht Zeichnungen von ihren Ex-Freunden. Er beschließt, alle diese Personen aufzusuchen. Auf seiner Liste steht auch ein gewisser Nathan… Liam ahnt nicht, dass Marie ein Geheimnis vor ihm verbirgt: sie weiß, dass Nathans und Annas Eltern vor Jahren bei ein und demselben Autounfall starben.
Fazit
Der Jugend-Thriller „Stumme Angst“ wird wechselnd aus der Sicht Annas, Liams und Maries geschrieben. Dadurch lernt man die einzelnen Protagonisten schnell kennen und steckt sofort mitten in der Geschichte. Der Erzählstil sticht vor allem durch seine kurzen, knappen Sätze sowie der Verwendung der Jugendsprache hervor. Die Story ist unheimlich und spannend – man fühlt förmlich die Angst einzelner Protagonisten. Überraschend ist das völlig unerwartete Ende. Es lässt dem Leser eigene Interpretationsmöglichkeiten. Ein beklemmender Jugend-Thriller und ein großartiges Roman-Debüt der Autorin Christina Stein.

„Stumme Angst“ von Christina Stein, erschienen im September 2013 im CBT Verlag, Taschenbuch, 288 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 978-3-570-16265-1
Die Autorin bedankt sich beim CBT Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Bildnachweis: copyright CBT Verlag
Stumme Angst von Christina Stein

Andreas Hoppert: Die Mandantin – Rezension des Krimis

Der 1963 geborene Andreas Hoppert arbeitet seit 1990 als Richter am Sozialgericht in Detmold. Seinen Debüt-Roman „Der Fall Helms“ veröffentlichte er im Jahr 2002. Es folgten noch viele weitere Romane mit seinem Protagonisten Marc Hagen. Im September 2013 erschien im Grafit Verlag sein neues Werk mit dem Titel „Die Mandantin“.
Wahrheit oder Täuschung?
Rechtanwalt Marc Hagen zieht seit langem Mandanten an, die ihn und auch seine Familie oft in Schwierigkeiten bringen. Seine neue Klientin Larissa Braun arbeitet als Fotomodel. Vor einiger Zeit wurde sie vergewaltigt und der Täter Fabian Borchert kam in Haft. Jetzt wurde Borchert unter der Auflage entlassen, eine Fußfessel zu tragen. Larissa fühlt sich dennoch von ihm verfolgt und bedroht. Obwohl Marc der Meinung ist, dass sich die junge Frau alles einbildet, gestattet er ihr, in sein Gästezimmer zu ziehen. Bald nimmt Larissa regen Anteil am Familienleben der Hagens. Als Marc in der Vergangenheit Larissas nachforscht, findet er heraus, dass sie psychisch krank ist und bereits unter Stalking- und Mordverdacht stand. Ist sie in Wirklichkeit gar kein Opfer?
Fazit
Marc Hagens neuer Krimi „Die Mandantin“ überzeugt mit authentischen Charakteren und einer fesselnden Story. Obwohl blutrünstige und brutale Szenen fast völlig fehlen, punktet der Roman mit seiner spannenden Geschichte und vielen unerwarteten Wendungen, die pure Gänsehaut garantieren. Ein Kriminal-Roman, der auf der ganzen Linie überzeugt.

„Die Mandantin“ von Andreas Hoppert, erschienen im September 2013 im Grafit Verlag, Paperback, 284 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 978-3-89425-427-8
Die Autorin bedankt sich beim Grafit Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Bildnachweis: copyright Grafit Verlag
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Christian Schüle: Wie wir sterben lernen. Ein Essay – Rezension

Der 1970 geborene freie Autor und Publizist Christian Schüle wurde für seine Reportagen, Essays und Feuilletons bereits mehrfach ausgezeichnet. Im Oktober 2013 veröffentlichte er im Pattloch Verlag sein neues Sachbuch mit dem Titel „Wie wir sterben lernen“, in dem er sich mit dem Umgang unserer Gesellschaft mit dem Tod auseinander setzt.
Ein aussichtsloser Kampf
Der Mensch kämpft einen Kampf, den er nicht gewinnen kann: bereits bei seiner Geburt hat er ihn schon verloren. Jeder Mensch kämpft um sein Leben, obwohl er weiß, dass er ihn auf jeden Fall verlieren wird. Das menschliche Vorstellungsvermögen kann sich sein eigenes Ende nicht vorstellen. Viele Jahre war es üblich, diese Tragödie des Menschen zu ignorieren und zu verdrängen. Doch heutzutage hat ein Wandel stattgefunden: der moderne Mensch lässt sich seinen Tod nicht mehr aus der Hand nehmen. Viele Menschen möchten bis ins kleinste Detail das eigene Sterben und die Art der Erinnerung mitbestimmen und regeln. Und genau damit kehrt der Tod wieder ins Leben zurück.
Fazit
Christian Schüle befasst sich intensiv mit dem Thema Tod und Sterben. Er geht mit Beispielen der großen Frage nach, wann ein Mensch wirklich tot ist und ob Hirntote Organentnahmen eventuell doch fühlen könnten. Dieses Buch lässt kein Tabu außen vor. Der Autor trägt viele Beispiele und Gedanken zusammen, die sich mit Bestattungsformen, selbstbestimmten Tod sowie Hospizbetreuung befassen. „Wie wir sterben lernen“ ist ein Buch, das jeden angeht, da der Tod für jeden vorbestimmt ist. Man sollte sich Zeit zum Lesen nehmen, denn vieles, was hier angesprochen wird, lässt den Leser noch lange darüber nachdenken. Absolute Kaufempfehlung!

„Wie wir sterben lernen. Ein Essay“ von Christian Schüle, erschienen am 1. >Oktober 2013 im Pattloch Verlag, gebunden, 224 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-6291-3042-6
Die Autorin bedankt sich beim Pattloch Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Bildnachweis: copyright Pattloch Verlag
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Deborah O`Brien: Amy`s Geheimnis – Rezension

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Die Lehrerin, Künstlerin und Autorin Deborah O`Brien veröffentlichte im September 2013 ihren Debüt-Roman “Amy`s Geheimnis” im List Verlag. Die Übersetzung ins Deutsche stammt von Julia Sailer.

Geschichte zweier Frauen 

Man schreibt das Jahr 1872, als sich die 18jährige Pfarrerstochter Amy auf den Weg nach Millbrooke macht, um in der Goldgräber-Stadt ihrer kranken Mutter zu helfen. Dort fühlt sie sich von einem exotischen Warenlager und dessen chinesischem Besitzer unwiderstehlich angezogen. Ungefähr 140 Jahre später zieht die verwitwete Angie nach Millbrooke, um dort noch einmal ein neues Leben zu beginnen. In ihren kleinen Haus findet Angie einen alten Koffer, in dem sie auch Spuren von Amy entdeckt. Angies Neugier ist geweckt und so stellt sie eigene Nachforschungen nach der Amy des 19. Jahrhunderts an.

Fazit

Der Roman “Amy`s Geheimnis” wird auf zwei Zeitebenen erzählt. So erfährt der Leser einmal Amys Geschichte, die von Vorurteilen und Rassismus geprägt ist. Auf der anderen Seite gibt es die Geschichte der verwitweten Angie, die bereits zwei erwachsene Söhne hat. Durch die Nachforschungen Angies kreuzen sich die beiden Geschichten und Wege dieser doch sehr unterschiedlichen Protagonistinnen. Beide Frauen sind auf der Suche nach Glück und Zufriedenheit. Durch den permanenten Wechsel der Erzählebenen kommt Spannung auf, die bis zum Ende anhält. Wer einen leichten Roman ohne Tiefgang aber mit ganz viel Gefühl sucht, für den ist “Amy`s Geheimnis” genau die richtige Lektüre.

“Amy`s Geheimnis” von Deborah O`Brien, erschienen im September 2013 im List Verlag, Taschenbuch, 384 Seiten, 9,99 Euro, ISBN 978-3-548-61160-0

Die Autorin bedankt sich beim List Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Bildnachweis: copyright List Verlag